November
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November 2012
     


Wir brauchen Tiefpunkte. Die Tragödie floriert.
Nimm dir vor, ernst zu schauen. Und jetzt böse: Leg los!
Entkommen will ich den Heucheleien, wenn der Verkäufer
mir präsentiert, was er selbst nicht kapiert.

Ich möchte das falsche Lächeln zum Feind erklären.
Und ich glaube so vielen traurigen Blicken.
Lass uns alle Gemütsregungen feiern
außer der Häme und dem festgefrorenen Lachen.

Der Staat zwingt uns, uns friedlich darzustellen.
Er mordet naive Zürner und dient vielen Kriminellen.
Die Werbung will uns erziehen, Waren zu häufen
für jeden Trieb, jedes Ziel, jedes Dasein in der Welt.

Der Verwalter hasst uns, wenn wir ihn aufsuchen.
Er will seine Ruhe und wir stören ihn.
Er türmt Amtswege und sitzt dahinter und ruht.
Staat, Werbung und Amt: Euch gilt meine Wut.


Wir brauchen Tiefpunkte. Diese Sichtweise
stimmt mit der Wirklichkeit schrecklich überein.
Wir müssen bereit sein, Erpresser zu erschießen,
Werbung durchzukreuzen und Ämter zu umgehen.

Hinter Aufräumarbeiten in den Verwalterstuben,
hinter Steuer auf Werbung und Gewaltdarstellung,
hinter Verbot langjähriger Schulden, hinter dem
Schrumpfen der Banken und ferner Investoren

hinter Drama und Trauer, Recherche und Zorn
säh ich so gerne ein Licht. Doch es fehlt.
Die Aufgabe eines Bereinigens der Welt scheitert.
Das Land liegt im Regen, politisch und sozial.

Dies ist der November. Düsteres Allerheiligen.
Erst als wir uns aus dem bösen Rundblick
in die Kneipe verziehn, und später in die Kammer -
erst im Nahraum und Nahsein fühlen wir wieder Glück.
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